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telling a work of art /
Arbeiten die man sich erzählen kann

an e-mail project by Karin Sander

Betreff: Frans Brüggen
Datum: Mon, 29 Apr 2019 12:15:00
Von: Constanze Becker
An: Karin Sander

Ich möchte über ein Erlebnis sprechen, das mich als junger Mensch beeindruckt und beschäftigt hat und an das ich bei meiner Arbeit auf der Bühne noch hin und wieder denken muss…

Aufgrund meiner Teilnahme am Musikleistungskurs im Gymnasium habe ich mich viel mit Musik beschäftigt und bekam auch die Möglichkeit, mit einem Schülerabonnement verschiedene Konzerte zu besuchen. Und da erlebte ich einmal Frans Brüggen, der Mozart dirigierte. Frans Brüggen war mir, da ich über viele Jahre Blockflöte gespielt hatte, ein Begriff, denn er hatte die Blockflöte herausgehoben aus seiner Funktion als nicht ernstzunehmendes Anfängerinstrument und war so immer ein Vorbild für mich. Aber ich hatte ihm noch nie als Dirigent erlebt. Und ich hatte Mozart noch nie so gehört. Es war nicht die allgemeine, liebliche, gesamt-orchestral klingende Gefälligkeit, es gab kein schmieriges Pathos, es klang wie eine Geschichte. Ich habe noch nie so eine Klarheit des Orchesters gehört, jedes Instrument erzählte vollwertig und einzeln wahrnehmbar und doch mit allen gemeinsam: Es war eine Geschichte mit der Sprache der Musik.

Daran denke ich häufig, wenn ich auf der Bühne stehe, mit dem Instrument meiner Stimme. Und ich ermahne mich, mit ebenso einer Klarheit zu erzählen, dadurch das Publikum einen Text verstehen lassen, wie ich damals Mozart „verstanden“ habe.

Constanze Becker

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