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telling a work of art /
Arbeiten die man sich erzählen kann

an e-mail project by Karin Sander

Betreff: Telling a Work of Art
Datum: Wed, 3 Apr 2019 18:05:00
Von: Hans Helmut Prinzler
An: Karin Sander

„Die Reise nach Tokio“ von Yasujiro Ozu

Der wichtigste Film in meinem Leben ist „Tokyo monogatari“ / „Die Reise nach Tokio“ von Yasujiro Ozu. Ich habe ihn 1963 zum ersten Mal gesehen und seither immer wieder. Der Film wurde 1953 gedreht. Erzählt wird eine Familiengeschichte. Ein altes Ehepaar aus der Provinz besucht die inzwischen erwachsenen Kinder in Tokio. Sie spüren, dass sie dort nicht wirklich willkommen sind. Eine kurzfristige Reise in ein Seebad wird zum Desaster. Die alte Mutter ist den Strapazen nicht gewachsen und stirbt gleich nach der Heimkehr in ihrem Haus. Der Vater bleibt einsam zurück. Hauptfigur ist die alleinstehende Schwiegertochter, deren Mann im Krieg geblieben ist. Sie tröstet das alte Paar über einige Enttäuschungen hinweg. Die Schönheit des Films resultiert aus seinen formalen Mitteln, seiner lakonischen, fast rituellen Erzählweise, seinen ruhigen Bildern. Die Kamera bleibt weitgehend unbeweglich. Die Hauptrollen spielen Setsuko Hara (Schwiegertochter Noriko), Chishu Ryu (Großvater) und Chieko Higashiyama (Großmutter). Der Film macht melancholisch, traurig, aber vor allem: zuversichtlich. Man gewinnt Einsichten über das Leben und den Tod.

Hans Helmut Prinzler, Berlin, April 2019.

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